Ob Web Performance oder Pagespeed direkt Einfluss auf das Ranking einer Webseite in den Suchergebnissen hat oder ob dieser Ansatz in das Reich der Mythen gehört, den User erfreut eine kurze Ladezeite der Webseite allemal. Schon aus diesem Grund macht es Sinn, sich etwas genauer mit der Optimierung dieser Punkte zu befassen.
Davon ausgehend, dass jede neue Webseite für den User erst mal eine Unbekannte ist, ist es umso wichtiger ihn nicht allzu lange auf die Folter zu spannen. Mit anderen Worten – der User sollte innerhalb von zwei Sekunden sehen können, was ihn erwartet. Der Pagespeed einer Webseite sollte also so gut sein, dass zumindest die Inhalte above the Fold innerhalb dieser Spanne ausgeliefert worden sind.
Den Pagespeed objektiv ermitteln
Um einen ersten Anhaltspunkt zu bekommen, wie es tatsächlich mit dem Pagespeed der eigenen Seite bestellt ist, kann man sich diverser Dienste im Netz bedienen und erhält – neben den Performance Daten – zusätzlich Hinweise, wo es klemmt und was zu unternehmen ist um den Pagespeed zu optimieren.
Einer der bekanntesten Pagespeed-Dienste ist vermutlich PageSpeed Insights von Google. Der Vorteil hier ist, dass man zusätzlich Ergebnisse und einige Empfehlungen für die mobile Variante der Webseite erhält. Eigentlich nicht unbedingt notwendig, denn in den meisten Fällen dürften die Maßnahmen, die für eine signifikante Verbesserung des Pagespeed sorgen, sowohl der Desktop, als auch der mobilen Version zugute kommen.
Ein weiterer Dienst, der noch ein paar zusätzliche Daten ausspuckt, ist der Dienst von GTmetrix. GTmetrix verbindet Google Page Speed und Yahoo! YSlow miteinander um den Web Performance Wert zu ermitteln und liefert eine Vielzahl von Messdaten. Gegenüber Google Page Speed werden bei GTmetrix keine extra Performance-Daten zur Ladezeit bei mobilen Endgeräten ausgegeben.
Last but not least gibt es noch eine dritte Anlaufstelle, die Auskunft über die Web Performance und den Page load liefern kann. Der Dienst von Pagespeed.de liefert ebenfalls einen sehr guten Einblick, wie es mit dem Page load aussieht. Die Ausgabe ist ähnlich komprimiert, wie bei Google Page Speed, allerdings werden auch einige der wichtigsten Serverdaten präsentiert und lassen einen gewissen Rückschluss zu, wo neben der onpage Ladezeitenoptimierung noch Bedarf herrschen könnte.
Butter bei die Fische – Wie wichtig ist Pagespeed wirklich?
Wie bei allen Fabeln und Märchen dürfte ein Körnchen Wahrheit zu finden sein. Wie gewichtig eine gute Web Performance und ein schneller Page load tatsächlich sind ist und bleibt schwammig – Nichts Genaues weiß man nicht!
Fakt ist, eine gute Web Performance und hoher Pagespeed schaden nicht. Im Gegenteil. Denkt man auch an diese Faktoren, erhält man unterm Strich eine Webseite die den Server nicht unnötig belastet und eine Menge Traffic einsparen kann. Die onpage Optimierungsoptionen sind endlich und es lässt sich nur in begrenztem Maß an ihnen „schrauben“. Früher oder später wird man sich auch mit der Serverseitigen Optimierung befassen müssen und ggf. über einen Providerwechsel zur steigerung der Performance nachdenken müssen.
Die Frage, wie wichtig der Pagespeed für ein gutes Ranking ist, sollte also auch von der technischen Seite betrachtet werden. Einen sehr interessanten Artikel, der sich mit der Frage beschäftigt ob es der reine Page load oder die gesamt Web Performance ist, lässt sich bei Moz.com nachlesen. Zusammenfassend scheint man dort zu dem Ergebnis gekommen zu sein, das ein hoher Pagespeed – und damit verbunden – eine kurze Page load time nicht ausschlaggebend sind, für eine hohe Platzierung in den Serps. Vielmehr macht es den Anschein, dass die Antwortzeit (TTFB = time to first Byte) einen wesentlicheren Einfluss auf die Platzierung haben kann.
Zitat aus dem Artikel:
However, our data shows there is a correlation between lower time-to-first-byte (TTFB) metrics and higher search engine rankings. Websites with servers and back-end infrastructure that could quickly deliver web content had a higher search ranking than those that were slower.
Eigentlich nicht verwunderlich, schließlich ist der Server das erste Bindeglied in der Kette. Ist dieses erste Glied nicht erreichbar oder die Performance zu schlecht, ist es auch herzlich egal was als nächstes kommt. Chance verpasst, so zu sagen. Ungeachtet dessen, ist die Antwortzeit des Servers ein klarer Messpunkt für Google & Co. und losgelöst vom Page load. Anders ausgedrückt: Braucht der Server schon eine Sekunde, macht es eigentlich keinen großen Unterschied mehr ob die Ladezeit der Inhalt optimiert ist und in unter zwei Sekunden geladen werden könnte.
Das beide Faktoren, der Pagespeed und die Antwortzeit des Server, ineinandergreifend für ein besseres Ergebnis in der Suchmaschine verantwortlich sein könnten, ist nicht auszuschließen. Fraglich bleibt ihr genereller Einfluss, vernachlässigen sollte man sie aber nicht.
Fazit: Eine gute Page load time und ein schneller Server sind vielleicht nicht zwingend für eine gute Platzierung verantwortlich aber für einen – aus diesem Winkel betrachten – zufriedenen User ganz sicher.