WordPress ist das beliebteste Content Management System Weltweit. Seit seinem erscheinen 2004 hat es sich in seiner Grundfunktion jedoch kaum verändert. Einige Features, die frühzeitig dazu gekommen sind außer Acht gelassen, ist WordPress auch 2023 in erster Instanz ein Blog-System. Wir haben uns gefragt wohin die Reise gehen könnte und ob WordPress in fünf Jahren immer noch nur ein Blog-System ist.
Für WordPress Entwickler ein Meilenstein – Version 4.7
2016, mit release der Version 4.7 (Traditionell benannt nach einer Jazz-Berühmtheit) und der Freigabe der WP_REST API, gab es eine der ersten größeren Neuerungen.
Von der Freigabe der WP_REST API profitierte der normale Nutzer nur in einem sehr geringen Umfang. Viele dürften davon vermutlich nichts oder nur wenig mitbekommen haben.
Für WordPress Entwickler war diese Neuerung aber alles andere als banal. Durch das anzapfen der WP_REST API eröffneten sich ganz andere Möglichkeiten und Optionen das Content Management System zu nutzen.
Mit etwas Know how und ein paar Programmierkenntnissen ließen sich aus dem vorher schnöden und etwas simplen Blog-System plötzlich sogar Geschäftsmodelle stricken die erfolgversprechend aussahen.
Die WordPress Community is not amused – Version fünf (5.0)
2018, mit release der WordPress Version 5.0 (ebenfalls nach einer Jazz-Ikone benannt) und einem neuen Block-Editor, mit dem Namen Gutenberg, wurde nun auch den Nutzern etwas neues geboten.
Es wurde erstmals möglich einer Seite oder einem Beitrag ein ganz eigenes Layout zu verpassen. Das Ganze sogar ohne den Einsatz eines zusätzlichen Plugin und out of the Box.
Der Jubel um die Einführung von Gutenberg hielt sich allerdings in ziemlich engen Grenzen. Viele wünschten sich das Altgewohnte zurück und in der Community war eine deutliche Ablehnung erkennbar. Welcher Flügel am unzufriedensten war, die Entwickler oder Nutzer, ist unklar.
Das Grollen in der Community war verständlich
Viele Content Creator sahen sich gezwungen sich erst einmal mit einem neuen Tool auseinandersetzen zu müssen, anstatt – wie gewohnt – einen Artikel einfach herunter zu schreiben ohne sich weitere Gedanken machen zu müssen. Und einige Dienstleister, besonders Plugin-Entwickler, sahen ihre Felle davon schwimmen.
Die Lage beruhigte sich aber schnell wieder, denn geändert hatte sich nichts. Der erste Anschein, es würde mit kommenden Updates Features implementiert werden die vorher nur mit einem Plugin möglich waren, löste sich in feinen Nebel auf und verpuffte.
Das Ganze war mehr ein kleiner Schluckauf oder ein jucken in der Nase aus dem dann doch kein Niesen wurde. Jetzt, fünf Jahre später, ist von der Empörung nicht mehr viel übrig.
Version 10 – Wie könnte das aussehen?
Die Macher des beliebtesten Content Management Systems der Welt bleiben stur. Der Bock-Editor Gutenberg ist geblieben und daran wird sich auch nichts mehr ändern. Wo das Boot letztendlich hinsteuert ist nahezu nebensächlich. Als Entwickler, genauso wie als reiner Nutzer, wird man sich anpassen – oder Alternativen finden – müssen.
Alternativen gibt es ja. Sie sind nicht so erfolgreich und auch nicht so verbreitet, aber immerhin. Das größte Manko der Alternativen Lösungen, ist sicher das fehlen einer vergleichbaren Community.
Und WordPress? Auch 2023 ist es immer noch das, was es 2004 schon war. Eine Software die sich mit Plugins oder Programmierkenntnissen zu dem erweitern lässt, was man gerne hätte. Warum auch nicht.
Alle gewinnen, keiner verliert
Vielleicht ist es gar nicht so interessant, wie das Ganze in fünf Jahren aussieht. Möglicherweise ist es viel interessanter wohin sich das drumherum entwickelt.
Denn der Trend ist klar ablesbar. Brauchbare Plugins, die den Nutzer ohne Premium-Features happy machen, gibt es eigentlich nicht mehr.
Headless wäre auch noch erwähnenswert. Die Trennung von Code und Design ist die logische Konsequenz. Es ist sicherer und schneller. Bedeutet aber auch mehr Aufwand und besonderes Hosting. Es fallen zusätzliche Kosen an und ob sich das jeder leisten will, ist fraglich.
Es hat sich im lauf der Zeit eine regelrechte Industrie entwickelt und alle verdienen an einer open Source Software die 2004 entwickelt wurde. Eine echte Erfolgsstory.
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